Erkennung von Motion & Rhythmus

Nachdem Motion und Rhythmus definiert wurden, stellt sich nun die Frage:

Wie erkenne ich nun die richtige Motion bzw. den richtigen Rhythmus?

Zuallererst ist eins ganz wichtig: Es gibt meist nie das Richtige oder Falsche beim Tanzen, weil jeder anders seine Gefühle beim Tanzen ausdrücken möchte. Demzufolge hört der ein oder andere manchmal eine andere Motion bzw. Rhythmus. Aber wie kommt das zustande?

Die Antwort darauf ist die Geschwindigkeit der Musik. Ich vergleiche es gerne mit der relativen Geschwindigkeit aus der Physik. Nur hier ist die Geschwindigkeit nicht relativ zu einem anderen Objekt bzw. Bezugssystem, sondern für mich ist die Geschwindigkeit relativ zu den Gefühlen bzw. Hörsinn. Je nachdem in welcher Gefühlslage ich mich befinde, kann ich was anderes hören. Die messbare Antwort auf die oben stehende Frage ist, dass die Geschwindigkeiten der Musiken bei Motion & Rhythmus sich nicht hart eingrenzen lassen. Die Maßeinheit der Geschwindigkeit bei der Musik ist BPM (beats per minute) oder auch die deutsche Variante TPM (Takte pro Minute).Die Grafik zeigt die BPM-Werte der Motion & Rhythmus und es ist deutlich erkennbar, dass sich die BPM-Werte überschneiden. Weiterhin kommt dazu, dass beim Ermitteln des BPM-Wertes eines Musikstückes unser Gehör uns manchmal ein Streich spielt. Zum Beispiel beim Titel East Bound And Down von Jerry Reed mögen einige einen schnellen Two Step und zählen die & als normalen Grundschlag mit. Hingegen die Polka-Liebhaber eher ein 1&2 heraushören und somit der richtige Wert von 128 BPM herauskommt.
Die folgende Grafik fasst noch einmal den Zusammenhang zwischen Motion, Rhythmus und Geschwindigkeit zusammen.

Bei der Erkennung der Motion & Rhythmus sind das Wissen über die basics and techniques des Tanzes sehr hilfreich.

1. Wie ist Grundschritt(=basics) zum Rhythmus genau?
2. Welche Technik wird bei welcher Motion getanzt?
3. Wie ist die Standardzählweise des jeweiligen Rhythmus?

Erst wenn man die Antworten auf diese Fragen verinnerlicht hat, ist es sehr leicht die passende Musik zum Tanz bzw. umgekehrt den passenden Tanz zur Musik zu finden.
Ich habe mal versucht für die meisten Rhythmen einen Steckbrief mit den wichtigsten Eigenschaften (Körperbewegung, Gefühlsausdruck, Tempo, Zählweise etc.) zu erstellen. Die Rhythmus-Steckbriefe sind auf den Unterseiten zu den jeweiligen Motions zu finden.

Erkennung von Tänzen zur Musik

Die Erkennung von Motion & Rhythmen zu der Vielzahl von Musiken ist viel Übung und sollte man trainieren, aber die Tänze zu den Rhythmen zu zuordnen ist reine Fleißarbeit. Folgendes Vorgehen hat sich bewährt und würde ich jeden empfehlen:

• bekannte Tänze schnellsten zu den Rhythmen zuordnen und neue Tänze gleich mit Rhythmus lernen (der Tanztrainer kann da sicherlich helfen)
• Wenn ihr eine Tanzliste, mit den Tänzen, die ihr könnt oder gerne tanzt, führt, dann sie nicht alphabetisch ordnen (die Sortierung hilft nicht weiter), sondern nach Motion & Rhythmen sortieren
• eine Top 3 – Liste je Rhythmus anfertigen und einprägen (z.B. mit den Lieblingstänzen)
• beim Musik hören, versuchen erst die Motion zu erkennen, dann den Rhythmus (manchmal auch hilfreich die Geschwindigkeit zu messen)

Ich habe hier mal einen Anfang gemacht, bekannte Line Dances den Motions & Rhythmen zuzuordnen.

Manchmal sind auch typische Elemente in der Musik erkennbar, die abseits von Motion & Rhythmen helfen, den Tanz schneller zu finden. Hier einige Beispiele:

• „We Will Rock You“-Rhythmus: Die typische Betonung leicht-leicht-schwer ist leicht erkennbar -> Canadian Stomp, Easy Come Easy Go etc,
• Landestypische Musik – in der irischen Musik ist viel Polka-Rhythmus vorhanden, lateinamerikanische Musik ist von Cha Cha, Salsa, Samba – Rhythmen geprägt und natürlich der deutsche Schlager prästiniert für Black Coffee, aber auch Mamma Maria und andere Tänze im Discofox-Rhythmus