Das Gedächtnis

Unser Gehirn  (ca. 1400g schwer) verarbeitet neben den Funktionen des Körpers, Sinneseindrücke, die ständig auf uns einfließen. Dafür sind Milliarden von Gehirnnervenzellen (Neuronen) vorhanden, die ständig miteinander kommunizieren und über elektrische Impulse (Synapsen-Aktivität) Informationen austauschen. Das Gehirn besteht aus der linken und rechte Hälfte. Nach dem heutigen Wissensstand ist die linke Hälfte für die Struktur, Ordnung, Sprache und die rechte Hälfte für die Fantasie, Kreativität, Tanz und Musik verantwortlich.

Weiterhin ist unser Gedächtnis unterteilt in

Ultra-Kurzzeitgedächtnis – Aufnahme der Informationen

https://karrierebibel.de/vergessenskurve-ebbinghaus/

Quelle: https://karrierebibel.de/vergessenskurve-ebbinghaus/

Die Informationen werden mit unseren Sinnen (Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken und Riechen) aufgenommen und für ca. 20 Sekunden behalten. In dieser Zeit werden die Informationen zwischen wichtig und unwichtig gefiltert. Dies ist ein Teil des Schutzmechanismus gegen diese Informationflut (Reizüberflutung). Ein weiterer natürlicher Schutz ist, das unser Gedächtnis nur bis zu ca. 7 Dinge gleichzeitig aufnehmen kann.

Kurzzeitgedächtnis – Verarbeiten der Informationen

Wurden die wichtigen Informationen aus der Informationsflut herausgefiltert, dann können diese im Kurzzeitgedächtnis verarbeitet werden. Zu der Verarbeitung zählt:

  • Informationen begreifen
  • in den richtigen Kontext bringen
  • Informationen mit unseren bisherigen Wissen in Verbindung bringen
  • in unser Gedächtnis einsortieren

Die gesamte Verarbeitung kann bis zu ca. 20 min dauern. Danach haben wir es im Langzeitgedächtnis gespeichert oder wieder vergessen.

Langzeitgedächtnis – Lagerhalle der Informationen

https://de.toonpool.com/cartoons/Alzheimer_113372

Quelle: https://de.toonpool.com/cartoons/Alzheimer_113372

Das Langzeitgedächtnis läßt sich mit einer sehr großen Lagerhalle mit endlos langen Gängen und hohen Regalen vergleichen. Alle Informationen die man aufgenommen und verarbeitet hat, werden in ein Regal abgelegt. Verknüpfungen werden angelegt, um zu merken, wo was zu finden ist.
In der Regel vergessen wir die Information nicht, sondern nur den Weg zu ihr. Das Phänomen wird durch das Sprichwort „Es liegt mir auf der Zunge“ sehr deutlich. Wenn dann die Information doch noch kommt, hat man den Weg gefunden und die Verknüpfung reaktiviert bzw. eine neue Verknüpfung erstellt.
Um langfristig die Informationen, die in unser Lagerhalle (dem Gedächtnis) liegen, sollte man diszipliniert und regelmäßig die Gänge der Lagerhalle abgehen.
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen Lernen und Wiederholen:

  • Lernen – Information aufnehmen, verarbeiten und abspeichern
  • Wiederholen – ist eine Inventur in unserer Lagerhalle, indem wir die Gänge ablaufen und schauen wo was liegt